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SugarGlider.de | Haltungsberichte | Geburt und Aufzucht der Jungtiere
Die Babys dürfen das erste Mal innerhalb des Nests aus dem schützenden Beutel der Mutter, wenn diese sowieso liegt und jederzeit zum Trinken erreichbar ist.
Die Augen sind noch etwa 14 Tage geschlossen und in den ersten Tagen kann es schon mal sein, dass der Nachwuchs zum Freilauf wieder mitgenommen wird; genauso oft bleibt er aber für eine kurze Zeitspanne bei der Gruppe im Nest zurück. Die jungen Mütter sind zu diesem Zeitpunkt seelisch und körperlich richtig gestresst und man merkt ihnen die Erleichterung an, wenn sie die kleinen gut behütet zurücklassen können, um sich ungehemmt zu bewegen und in Ruhe zu fressen. Fast immer bleibt eines der älteren Tiere bei dem Wurf zurück und bewacht ihn. Die Mutter kehrt regelmäßig zum Stillen wieder heim.
Dieses Stadium dauert relativ lange. Mein Nachwuchs sitzt im Durchschnitt noch 4 Wochen im Nistkasten und zeigt anfangs auch keinerlei Interesse daran, ihn zu verlassen. Der Nahrungsbedarf wird weiterhin ausschließlich über das Muttertier gedeckt und man sieht ihr die körperliche Erschöpfung an, denn zwei Jungtiere zu ernähren die mehr als halb so groß sind wie man selber.... das schlaucht. Übrigens wird sie ungefähr 3 Monate nachdem der Wurf ihre Zitzen verlassen hat wieder schwanger. Diese 3 Monate braucht sie, um die Jungtiere auf ein vollkommen selbständiges Leben vorzubereiten und komplett abzustillen. Zeit um den eigenen Körper(haushalt) wieder ins Lot zu bringen gibt es wenig.
Hier könnt ihr euch mehrere YouTube-Videos mit aktiven aber noch gesäugten Jungtieren ansehen.
Schnappschuss von Kasia (Forum)
Schnappschuss von Kasia (Forum)
Solange die Jungtiere die Augen nicht geöffnet haben, hat der Mensch am Nest nichts zu suchen. Die kleinen Wesen dürfen zwar etwas Zeit außerhalb des Mutterbeutels verbringen, aber dann sind sie in Obhut ihrer Artgenossen, mit denen sie aufwachsen werden. Wenn nun plötzlich ein fremd riechender, lauter (die Geräusche sind für Babys immer extrem laut), kalter, unbefellter Riese auftaucht und sie aus der schützenden, bekannten Wärme der Gruppe fern von der Mutter reißt, kann das zum Schock führen. Sie können weder sehen noch die Situation einschätzen - das einzigste was bleibt ist der Hilferuf an die Eltern. Die Mutter reagiert auf diese Rufe - eventuell sogar panisch - und probiert ihr Junges unter Einsatz aller halsbrecherischen Mittel aus der Gefahr zu retten. Deshalb eine ehrliche, ungeschönte Meinung von mir: Damit macht man sich selber das gute Verhältnis zu seinen Tieren kaputt. Wenn es ganz schief läuft lassen sich die Jungtiere danach deutlich schlechter zähmen und die ganze Gruppe büßt an Zutraulichkeit ein. Solch kleine Sugar Glider sind Sache ihrer Gruppe und nicht des Halters.
Sind die Augen bereits ein paar Tage geöffnet darf gerne ein kurzer Blick oder sogar ein kurzer Kontakt hergestellt werde, wenn (!!!) die Mutter nichts dagegen hat und die Jungtiere durch die Situation nicht gestresst werden. Das ist oftmals erst dann der Fall, wenn man längere Zeit sehr intensiv mit der Gruppe zusammenlebt. Sobald das Muttertier oder die Kinder ihren Unmut äußern, sollte man den Versuch auf einen späteren Zeitpunkt vertagen.
Haben die Jungtiere die Augen erst einmal geöffnet können viele Halter nicht widerstehen ihnen Futter anzubieten. Am Anfang wird dieser Versuch von den Jungtieren höchstens mit Unmut aufgenommen. Erst einmal ist ihnen ihr Halter noch sehr suspekt und sie reagieren mit Angst und zweitens haben sie es im Blut, dass sie ohne elterliche Erlaubnis kein Futter annehmen. Das ganze hat auch seinen Sinn, denn der ganze Verdauungstrakt braucht seine Zeit um sich von Milch auf festere Nahrung umzustellen. Einem Säugling (und die Jungtiere sind noch nichts anderes) hält man kein halbes Hähnchen vor die Nase. Außerdem kann in der Natur so oftmals eine Vergiftung verhindert werden. Die Jungtiere lernen nach und nach von den anderen welche Lebensmittel bekömmlich sind. Deshalb eine kleine Bitte - sind die Augen erst zwei Wochen auf, wartet noch etwas! Ich kann verstehen, dass es sehr verlockend ist, aber es ist nicht unbedingt gesund bzw. erfolgreich. Ein kurzer Kontakt ohne Futter zur Hand reicht vollkommen aus um sich vorsichtig kennen zulernen, wenn die Jungen mitspielen - was nicht immer der Fall ist Wenn sie kurz davor sind das Nest zu verlassen oder neugierig heraus schauen, dann (!!!) könnt ihr anfangen ihnen Joghurt oder Babybrei von der Fingerspitze aus anzubieten, was beide Seiten bestimmt genießen werden.
Lebendfutter wird erst dann angenommen, wenn sie fast alles andere kennen und selbständig fressen.
Ausnahme beim Zufüttern sind Handaufzuchten verwaister Jungtiere bzw. unterversorgte Jungtiere
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