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SugarGlider.de | Haltungsberichte | Gefahren und Folgen von Inzucht
Die Anzahl der in Heimtierhaltung lebenden Sugar Glider ist im Gegensatz zu anderen Tierarten sehr gering. Aus diesem Grund taucht immer wieder die Frage nach Inzucht auf - wobei meist die Angst vor Erbschäden im Vordergrund steht und nicht die Absicht eine solche mit seinen Tieren zu betreiben. Ein paar Faktoren sind vorab zu bedenken um dieses Thema übergreifend sehen zu können. Der wichtigste Faktor ist allerdings: Ich bin kein Genetiker und kenne mich kaum damit aus, obwohl ich lange recherchiert habe! Von daher bin ich für jedwede Kritik eines Fachmanns zu haben, der hier Fehler findet!
Jetzt möchte ich mal etwas abschweifen von unseren Glidern. Die Chinchillas, die heute als Heimtiere gehalten werden haben nachgewiesenen alle zusammen weniger als eine handvoll weibliche Vorfahren mit denen damals nach langen Schwierigkeiten die Zucht begonnen wurde. Wenn man so will sind alle Chinchillas, die heute Europaweit irgendwo in einem Haushalt leben, miteinander verwandt. Trotzdem geht es fast allen Tieren hervorragend.
Ähnliche Grundvoraussetzungen finden wir bei den Sugar Glidern - anfangs waren es nur sehr wenige die eher unfreiwillig den Sprung nach Europa geschafft haben und dank in dieser Hinsicht anspruchslosen Bedingungen vermehrt wurden. Von daher könnte man meinen es wäre bei unseren Tieren bereits eine starke Inzucht vorhanden, was zu einem gewissen Rahmen bestimmt richtig ist. Im Gegensatz zu den Bedingungen für den Start der Domestizierung von Chinchillas haben unsere Glider allerdings zwei entscheidende Vorteile. Erstens dürfen immer noch Wildfänge eingeführt werden (und sie sind problemlos einzukreuzen) und zweitens hat sich das Verständnis für Inzuchtprobleme stark ausgeweitet. Viele Züchter die sich auf Exoten konzentrieren tauschen ihre Tiere untereinander (teilweise mit Stammbäumen) und kreuzen gelegentlich fremdes Blut in Form von Wildfängen ein um Erbkrankheiten zu vermeiden.
Für Hobbyhalter und Liebhaber sind Wildfänge ein rotes Tuch. Ich kann mich selber auch nicht davon freisprechen und bin kein Freund von Wildfängen. Trotzdem hat es aus genetischer Sicht positive Eigenschaften - wird doch frisches Genmaterial eingeführt, das mit denen der nachgezüchteten Tiere mit hoher Sicherheit nicht übereinstimmt. Natürlich können Wildfänge ebenfalls Inzuchtschäden aufweisen und sogar einführen, die für uns allerdings in keiner Art zurück zu verfolgen sind. Die Gefahr, dass dieses defekte Gen auf genau dasselbe defekte Gen bei einer Nachzucht trifft ist meiner Meinung nach aber geringer als wenn man zwei Nachzuchten miteinander verpaart.
Der Grund warum Inzucht und Inzest verpönt sind liegt in Erbkrankheiten. Es gibt wissenschaftliche Formeln für die Berechnung der Wahrscheinlichkeit, dass eine Erbkrankheit entsteht und weiter gegeben wird - das Thema füllt wohl einige Vorlesungen an der Universität. Da das ganze so unheimlich verwirrend ist möchte ich es verallgemeinern und auf das grundverständlichste reduzieren.
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