Zum Menü gehen | Zum Inhalt gehen
Inhalt Start
SugarGlider.de | Eigene Erfahrungen | Nachgedanken zum SugarGlider Tagebuch
Das Glidertagebuch habe ich heute zum ersten mal seit fast 2 Jahren wieder gelesen. Selbst nach all den Jahren kann ich mich beim Lesen noch gut daran erinnern, wie es sich damals angefühlt hat. Ich hatte zwar das englische Buch vorher, aber irgendwie war man doch ziemlich hilflos, weil einem einfach die Erfahrung fehlte. Aber so fängt jeder mal an. Nur hatte ich damals leider niemanden, den ich hätte fragen können. Ich kannte keinen einzigen Menschen außer dem Züchter, der auch Sugar Glider hielt. Ein verlorener Posten, da die Kenntnisse des Züchters sich leider auf Basiswissen beschränkten. Er hatte einen ganzen Haufen Exoten und die Tiere kannten den Menschen wirklich nur vom gelegentlichen sehen. Zumal die Käfige auf einem schön ausgebauten Dachboden standen und nicht im Wohnraum. Die Glider hat er damals mit Arbeitshandschuhen eingefangen und gerade Pebbles hat sich dabei gewehrt wie ein Stier.
Bei mir stießen sie plötzlich auf einen vollkommen anderen Umgang. Auf Interesse an ihnen. Und das erwachte auch umgekehrt. Die zwei waren ganz schön neugierig auf uns. Mit etwas geduld und Pannen auf beiden Seiten haben wir uns gegenseitig als Mitbewohner akzeptiert und im Laufe der Jahre gern gewonnen. Vielleicht interessiert es dich, was aus den zweien geworden ist?!
Pebbles und Rantanplan leben in meiner neuen großen Glidervoliere, die du auf dem Bild sehen kannst. Es ist also reichlich Platz vorhanden. Die zwei haben auch den Spaß am Nachwuchs nicht verloren. Gott sei dank ist Pebbles aber keine Wurfmaschine sondern beschränkt sich momentan auf 3 Einzelwürfe pro Jahr. Zwillinge waren schon lange nicht mehr dabei. Beide sind übrigens hervorragende Eltern. Die Mama umsorgt ihre Kleinen, und der Papa hütet zwischendurch auch schon mal seine Jüngsten. Von der Zutraulichkeit her kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass die zwei Angst vorm Menschen hatten.
Rantanplan ist als Erwachsener deutlich stabiler geworden und bei weitem nicht mehr tollpatschig. Er ist zu einem richtigen Clanchef geworden, der sich gegen alle durchsetzen kann. Allerdings ist er mir dabei nicht ein einziges Mal negativ aufgefallen. Seine Söhne akzeptieren ihn auch bei erreichen der Geschlechtsreife noch. Alles in allem ist er ein ruhiger Geselle, der lediglich mal bei Lebendfutter etwas grantiger wird. Hier möchte er der erste sein - was er dank Pebbles aber nie schafft. Dafür klaut er ihr dann das, was sie in den Pfoten hat. Aber meistens kann ich ihn mit einem anderen krabbelnden Leckerbissen ablenken.
Pebbles - etwas wehmütig muss ich zugeben, dass von der Kämpfernatur nicht viel übrig geblieben ist. Als ich mich damals von meinem Freund getrennt hatte, blieben die Tiere aus Platzgründen noch eine zeitlang bei ihm. Er kümmerte sich zwar gut um sie, bekam aber leider nicht die Rangordnungskämpfe mit. Damals fütterte ich noch aus einem Napf, und irgendwer in der Runde meinte diesen Napf auf Leben und Tod verteidigen zu müssen. Pebbles zog den kürzeren - und das ganze viel erst auf, als sie reichlich abgemagert war. Es stand damals nicht besonders um sie. Aber mit Calcium, sehr viel Proteinen und Aufbaupräparaten hat sie sich wieder erholt. Sie ist immer noch schlanker als zuvor - aber die seelischen Narben bleiben. Sie lässt anderen den Vorrang und geht jedem Streit aus dem Weg. Ansonsten ist sie putzmunter. Immer die erste in dieser Gruppe, die aus den Federn krabbelt. Und wenn ich das Zimmer betrete hängt sie sofort am Gitter, um die erste beim Nachtmahl zu sein. Meistens öffne ich die Käfigtür und Madame springt auf den Napf in meiner Hand, den ich dann mit ihr zusammen abstelle. Sie ist eine wunderbare Mutter und sorgt für ihren Nachwuchs, bis dieser alleine in der Höhle bleiben kann. Dann genießt sie die freie Zeit aber eindeutig und scheint froh zu sein, endlich mal niemanden betüddeln zu müssen. Sie ist einfach unschlagbar und mein kleiner Sonnenschein, der sich liebend gerne kraulen lässt.
Wenn ich heute auf Messen den ehemaligen Züchter treffe, erkundigt er sich jedes Mal nach den beiden. Und jede Mal grinse ich innerlich, weil aus den zwei menschenscheuen Kratzbürsten so wunderbar zutrauliche Familienmitglieder geworden sind.
Pebbles und Rantanplan haben mich lange durch ein turbulentes Leben begleitet. Rantanplan verstarb Ende 2008. Seine treue Seelenbegleiterin Pebbles folgte ihm im Dezember 2009 auf die Regenbogenbrücke.
Ich wünsche den beiden, dass sie sich dort wieder sehen und hoffe, sie hatten in ihrem Leben genauso viel Freude an mir wie ich an ihnen.
Inhalt Ende