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Darmvorsorge: Vorsorgende Darmunterstützung beim Sugar Glider, Teil II

Warum tauchte dieses Problem nicht früher in der Sugar Glider Haltung auf?

Gesundheitliche Schäden durch Unterversorgung und auch das Verstoßenen von Jungtiere sind schon länger bekannt. Das Problem ist nur, dass bisher keine übergreifende Ursache dafür verantwortlich gemacht werden konnte. Unsere Haltung orientiert sich zu einem nicht unwesentlichen Teil an den Erfahrungen, die in den USA gemacht wurden. Dort tritt das Problem einer defekten Darmflora allerdings kaum auf, was zwei verschiedene Gründe hat. Erstens sind Glider in den Staaten so weit verbreitet, dass es Firmen gibt die sich auf ein entsprechendes Futter spezialisiert haben - was von vielen Haltern einfach eingesetzt wird ohne das warum zu hinterfragen. So ist zum Beispiel eine Eukalyptusmischung oder getrockneter Akaziengummi in den USA problemfrei zu beziehen und gehört dort genauso auf den regelmäßigen Speiseplan wie Blütenpollen. Selbst Honig, der zu großen Mengen im weit verbreiteten BML Mix enthalten ist, wirkt antibakteriell im Darm.

Der zweite Punkt ist nicht weniger wichtig – in den USA werden die Tierärzte sehr häufig mit Sugar Glidern konfrontiert und haben dementsprechendes Fachwissen, was hier nur rar gesäte Exotentierärzte vorweisen können. Deshalb wird in den Staaten bei kranken Tieren sofort eine Kotuntersuchung durchgeführt, die dort auch bei gesunden Tieren regelmäßig empfohlen wird (Standard). Dadurch wird aus einem gefundenen Erreger gar kein Drama – es wird einfach ein kleines Antibiotikum aufgeschrieben bevor es zu Folgeschäden kommt und fertig. Mit anderen Worten: Die Präventivmaßnahmen sehen in den Staaten ganz anders aus – es wird vorgebeugt statt erst im Notfall zu reagieren.

Präventiv zum Wohl des Sugar Gliders handeln

Im Gebiet der deutschsprachigen Haltung ist ein deutliches Umdenken erforderlich, da wir auf ein schwerwiegendes und sehr weit reichendes Problem gestoßen sind. Die Darmflora ist ein Teil des Abwehrsystems, da ihre Bakterien das Wachstum von Krankheitserregern unterdrücken können. Glück im Unglück ist, dass es recht einfache Mittel gibt um die Gesundung der Darmflora zu gewährleisten und diese anschließend zu erhalten.

Regelmäßige Kotuntersuchungen beim Haustier

Untersuchungen des Kots werden von diversen veterinärmedizinischen Laboren durchgeführt, die man teilweise privat oder über einen Tierarzt Kontakten kann. Zur Untersuchung wird eine etwa „erbsengroße“ Menge benötigt, wobei sich die Untersuchungen in Parasiten, Bakterien bzw. Viren und Pilze aufteilen. Bei einer größeren Gruppe, die länger zusammen sitzt, ist es meiner Meinung nach nicht nötig Kotproben aller Tiere einzureichen (Kostenfaktor). Es reicht eine Kotprobe von einem ausgesuchten Tier, das hierfür kurzzeitig nach dem Wachwerden isoliert wird. Bei einem Befund muss anschließend mit dem Tierarzt geklärt werden, ob der Rest der Gruppe vorsorglich mitbehandelt wird oder extra untersucht werden muss. Die Kosten für eine grobe Untersuchungen sollten sich nach tierärztlicher Gebührenverordnung in etwa auf 9 bis 10 Euro belaufen und werden teilweise von den Praxen selber durchgeführt. Wer eine detaillierte Aufstellung vom Labor haben möchte (ob von etwas mehr vorhanden ist als es sollte, wie der Zustand der Darmflora im gesamten aussieht etc.) muss in etwa 40 Euro und anderthalb Wochen Zeit einplanen. Es ist wichtig vor dem Ernstfall zu handeln, damit schnell die richtigen Medikamente eingesetzt werden können und nicht erst im tragischen Fall lange auf eine Rückmeldung vom Labor gewartet werden muss. Kontaktadressen können notfalls bei mir angefragt werden!

Probiotische Drinks und Joghurt

LC1 Joghurt, probiotische Drinks und Co sind bei gesundheitsbewussten Menschen zwar sehr hoch angesehen, im wissenschaftlichen Rahmen allerdings kritisch diskutiert. Sie alleine reichen nicht um eine defekte Darmflora wieder aufzubauen oder instand zu halten! Da sie bei unseren Tieren sehr beliebt sind und durchaus einen nutzen haben, sollten sie selbstverständlich weiterhin zur Unterstützung des Darms bei gesunden Tieren auf dem Speiseplan stehen. Sie begünstigen die Entwicklung einer gesunden Darmflora durchaus. Allerdings sollte der Irrglaube an diese Produkte als „Wundermittel“ aus unseren Köpfen gelöscht werden.

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