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SugarGlider.de | Basisinformationen | Kurzinformationen, Teil I
Wenn mich jemand fragt, wie diese Tierchen aussehen fällt es mir immer ziemlich schwer, meinem Gegenüber ein ordentliches Bild zu vermitteln. Die einen denken es wären Fledermäuse, wenn ich von Gleitmembran spreche; und die nächsten meinen es wären so eine Art hüpfender Hamster. Letztens meinte sogar ein Besucher zu mir, durch den dunklen Streifen auf dem Rücken würden sie wie Stinktiere aussehen. Na ja, zumindest beweist diese Feststellung, dass das Aussehen der Sugar Glider nicht sehr leicht zu beschreiben ist. Sugar Glider sind in etwa 10 – 13 cm groß. Sie haben meist ein grau-bräunliches Fell, wobei über die Mitte des Körpers bis hin zum Kopf ein schwarzer Streifen verläuft. Da sie zur Familie der Marsupliama gehören, haben sie einen längeren Schwanz, der in etwa noch einmal die gesamte Länge des Körpers vorweist. Zwischen den 4 spitz bekrallten Pfoten mit je 5 Fingern haben sie von hinten nach vorne eine Gleitmembran sitzen, die sich im ruhenden Zustand als wellenförmige helle Linie erkennen lässt. Strecken die Glider alle Viere von sich, wie es beim Springen der Fall ist, dann strafft sich diese Gleitmembran und bildet ein stützendes "Segel", welches die Tiere ein paar Meter weit tragen kann.
Da Sugar Glider Gruppentiere sind, ist eine Einzelhaltung nur sehr schwer möglich und nicht zu empfehlen. Der Mensch kann dem Tier niemals den Artgenossen ersetzen und so sitzt der arme Glider dann gelangweilt alleine da, während Ihr in Eurem Bett gemütlich vor Euch hin schlaft. Ein Tier kann übrigens auch durch Einzelhaltung so verkümmern, dass es eingeht! Das ist leider nicht als Warnung dahin gesagt, sondern Tatsache. In meiner Zeit als "Glidermama" habe ich solche Fälle bereits in der Praxis erleben müssen. Trauriges Vorspiel zur Einsamkeit ist die Selbstverstümmelung, die wegen ihrer Priorität noch mal eine extra Seite bekommen hat.
Ursprünglich kommt dieser Flugbeutler aus Australien bzw. Neu Guinea, wo sie auch in Wohngegenden anzutreffen sind. Dort sind sie so besonders und gleichzeitig alltäglich wie ein Eichhörnchen Wie viele Tiere aus diesem Kontinent ist auch der Glider ein Beuteltier, zieht seine Jungen nach der Geburt also erst einmal als "Taschentierchen" auf. Je nach der Ursprungsregion weisen Sugar Glider eine mal mehr bräunliche, mal mehr gräuliche Farbgebung auf, die anscheinend mit der Umgebungstemperatur zu tun hat. In unseren Breitengraden erscheinen diese Tiere meist mehr gräulich, haben aber bei genauem hinsehen durchaus noch einen braunen Touch. Besonders auffällig ist es bei Jungtieren. Junge Glider sind praktisch silbern und werden erst später den Eltern von der Farbe her immer ähnlicher.
Sugar Glider sind keine dämmerungsaktiven Tiere, wie die am meisten bei uns gehaltenen Haustiere, sondern rein nachtaktiv und deshalb mehr etwas für Leute, die sich gerne in den späten Abendstunden bzw. in den sehr frühen Morgenstunden mit ihren Tieren beschäftigen, anstatt diese im Bett zu verbringen. Sie werden im Regelfall erst nach Einbruch der Dunkelheit bzw. sogar noch später aktiv. Mein erstes Zuchtpaar hatte anfangs die Angewohnheit erst gegen 23 Uhr den Nistkasten zu verlassen. Und damit lagen sie im guten Durchschnitt. Mit viel Geduld und vor allem durch einfühlsames Stören des Schlafes habe ich sie soweit bekommen, dass sie bereits gegen 20 Uhr munter werden. Sommer und Winter unterscheiden die Racker dabei sehr wohl. Im Winter und bei früher Dunkelheit stehen sie schon um 19 Uhr auf, im Sommer dafür seltener vor 21 Uhr (auch nur, wenn sie gut erzogen sind). Doch wie gesagt sind meine Tiere sehr früh auf. Oft genug höre ich von Haltern, deren Tiere im Sommer und Winter erst gegen 23 oder 24 Uhr aufwachen.
Für Kinder sind Sugar Glider auf Grund ihrer Flinkheit und Zartheit nicht geeignet. Ich würde je nach Entwicklung der innerlichen Reife und Verantwortung ein Mindestalter von ca. 16 Jahren empfehlen. Zumal die kleinen keine Schmusetiere sind. Auf dem Körper rum klettern - ja gerne. Aber in der Hand festhalten lassen? Da gibt es schon mal kleinere Protestbisse (natürlich auch heftiger, wenn man nicht drauf eingeht) und hektische Fluchtbewegungen (Krallen).
Da Sugar Glider in der Domestikation voraussichtlich ein Alter von bis zu 15 Jahren erreichen, ist es natürlich als Halter auch eine Lebensaufgabe für die Tiere zu sorgen, die viel Verantwortung mit sich bringt. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich auf Grund der erst seit kurzem gegebenen Haltung als Haustier kaum eine reale Aussage zum maximalen Alter treffen. In freier Wildbahn erreichen Glider durch natürliche Feinde und andere "Fehlschläge" ein Durchschnittsalter von etwa 6 Jahren. Nachzuchten in den USA leben bereits seit ca. 10 Jahren bei diversen Züchtern, damit ist das geschätzte Alter durchaus realistisch.
Nicht wegzudenken ist leider die Tatsache, dass Sugar Glider Markierungsdrüsen besitzen. Sie markieren ihre Reviere (und Gruppenmitglieder) mit einem Duftsekret, was eine ungewohnte Nase schon zum rümpfen bringen kann, aber halt dazu gehört. Auch die Weibchen markieren ihr Revier mit ihren Drüsen, allerdings nicht so stark wie die Männchen. In der Paarungszeit wird der Geruch deutlich stärker, sofern der Käfig nicht absorbierend ausgestattet ist. Nachteil: Je mehr man mit Reinigung dagegen ankämpft, desto fleißiger markieren sie. Deshalb ist weniger hier oft mehr. Tipps zu einer nasenfreundlichen Einrichtung gibt es auf dieser Seite. Doch egal mit welchen Mitteln - der Geruch lässt sich nicht vollständig übertünchen! Duftspray hat dabei nichts im Käfig zu suchen, da man den Tieren damit ihren "natürlichen" Lebensraum zerstört.
Stubenrein werden die Gleitbeutler ebenfalls nicht. Der schmierige Kot wird überall fallen gelassen. Der Urin dient als ebenfalls als Markierungszeichen. Und so sind gerade die Lieblingsplätze oft unter Wasser gesetzt.
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