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Pleiten, Pech und Pannen - Best of SugarGlider, Teil I

Hier findest du ein paar weitere Geschichten, die ich im ersten halben Jahr mit meinen Erstlingen erlebt habe. Heute haben meine Banden sich so gut auf Käfig und Frauchen eingespielt, dass es solche Situationen leider eher selten gibt.

Die Fotosession

Viele Bilder aus der Anfangszeit waren – insofern sie von mir sind – von meinem Glidermännchen Rantanplan. Rantanplan ist der jüngere (damals 8 Monate) und wahrscheinlich aus diesem Grund auch der zutraulichere gewesen. Abgesehen davon unterscheiden sich meine ersten beiden Tierchen vom Charakter her sehr. Während das Männchen beim rausnehmen eher ängstlich reagiert und zwei bis drei Minuten braucht um es zu genießen und umher zu klettern, wird das Weibchen sofort putzmunter und stellt mit ihrem Dickkopf alles auf den Kopf. Dabei mag sie es aber nicht, wenn man ihr zu nahe kommt (Drohgebärden). Deswegen wagte ich die Fotosession nur mit Rantanplan. Wie man sieht, sind die Bilder auch alle recht nett geworden*. Nachdem er die erste Angst überwunden hatte, kletterte er eifrig auf mir herum und zeigte vor allem an der Kamera großes Interesse. Mehrmals konnte ich ihn nur durch geschicktes wegdrehen davon abhalten, dummes zu machen. Nichts desto trotz hat er ziemlich am Ende doch wirklich die Gelegenheit genutzt und ist von ca. 1nem Meter Entfernung mit einem Hechtsprung auf die vor den Augen meines Freundes gehaltene Kamera (er war eigentlich noch am Bilder machen) gejumpt und hat sich dort festgehalten. Das war zwar nur ein relativ kurzer Augenblick, aber ich frage mich immer noch, was er mir damit sagen wollte. Ist ihm die Kamera nun sympathisch oder wollte er nicht mehr fotografiert werden und selber mal hinter die Kamera? Zumindest hatten wir kurzzeitig eine sehr moderne und ausgefallene Objektivklappe :-)

* Bilder gibt es mittlerweile von allen meinen Tieren. Rantanplan ist ziemlich fotofaul geworden...

Wir fallen aus dem Bett

Die beiden halten ihr Nickerchen tagsüber im Brutkasten. Von Innen ist er ca. 1 – 2 cm hoch mit Kleintierstreu ausgebettet, wozu noch einiges Heu kommt. Eigentlich schlafen die beiden immer gaaaanz links, weil der Eingang gaaaanz rechts ist. Als zusätzlicher Schutz vor irgendwelchen Eindringlingen (haben die sich nicht gemerkt, dass ich dann einfach den Deckel abnehme?) wird sich links auch noch eine Kuhle gegraben und mit dem überschüssigen Material der rechte Teil zugemauert. Nichts desto trotz schaffte es einer der beiden eines schönen nachmittags mit einem lauten "Plong" aus dem Einstieg gepurzelt zu kommen und ziemlich verdattert und breitbeinig auf dem Sitzbrett vor dem Kasten zu liegen. Niedlich war eigentlich, dass er oder sie erst ein paar Sekunden brauchte um überhaupt zu verstehen, was passiert war, um sich dann hastig aufzurichten, dabei über die eigenen Füße zu fallen und mit einem Gesicht wie ein Bankräuber der gerade um die Ecke kommt und einer Polizeisperre gegenüber steht, wieder ins Bettchen zurückzustürzen.

Felsenhöhle

Aber auch sonst stellen sich die beiden trotz unheimlichen Talent zum springen manchmal etwas dämlich an. Unten auf dem Boden habe ich eine – künstliche – Felsenhöhle stehen, die von außen her recht etappenreich gestaltet ist. Die natürliche Reaktion meines Männchens: Wir müssen das Ding markieren, koste es, was es wolle! Oben auf dem Häuschen ist eine relativ große gerade Fläche, zu den Seiten hin wird es aber stark abschüssig. Aber solange wir oben sicher stehen..... das Köpfchen ging also brav immer mehr Richtung Rand und immer ein Stück weiter nach unten. Es kam, wie es kommen musste. Ich konnte es bald an den Fingern abzählen. Rantanplan hängt mittlerweile eher unsicher am Fels, kann aber natürlich nicht aufhören oder die Seite wechseln. Also... Plumps..... und sie hassen es, wenn sie unfreiwillig auf dem Boden sind (meist springen sie wie Kängurus, wenn sie den Boden mal freiwillig betreten, um bloß nicht lange mit ihm in Berührung zu sein. Boden ist ja schließlich was ekeliges).

Neuer Käfig

Jetzt in ihrem neuen Käfig haben sie es nicht mehr ganz so einfach wie im alten und müssen bewusst auch schon mal springen, um von einer Ecke Auch dieser Käfig ist zu klein gewesen und wurde recht schnell ersetzt. weg zu kommen. So auch das linke Sitzbrett. Ich wollte die zwei mal wieder morgens füttern (sie stehen gegenüber der Schlafzimmertür und sobald ich morgens aufstehe schießen sie voller Begeisterung an das Oberteil mit Gitter, um die Nasen in freudiger Erwartung eines Leckerchen hinauszurecken und Frauchen mit megatreuem Blick anzustarren). Doch ich musste dazu erst in die Küche. Ich entschied mich spontan für einen Grashüpfer, und die brauchen halt etwas Zeit um einfangen zu werden. Mit dem Hüpfer im Schlepptau bin ich also wieder zurück um festzustellen, dass ich den beiden mal wieder zu lange gebraucht hatte und sie sich bereits verkrümelt hatten. Also Käfig auf und Hüpfer vor den Nistkasten. Dummerweise hatte ich Rantanplan übersehen, der auf besagtem linken Sitzbrett saß. Schreckhaft wie sie nun mal sind, ist er erst einmal im wahrsten Sinne des Wortes vom Brett gefallen. Instinktmäßig habe ich schnell die Hand rüber bewegt, worauf er nun mit dem Hinterbeinchen am Brett und den Vorderpfötchen an meinem Finger hing. Ich gebe zu, eine ziemlich unglückliche Situation. Zurück war so ziemlich unmöglich, zumindest ohne dabei abzustürzen. Aber auf Frauchens Hand.... oweh. Also überlegen wir erst mal zwei Sekunden und spähen nach einem anderen Ausweg. Der war allerdings nicht vorhanden. Also doch. Spielen wir "Aufzug". Er hat sich dann sogar von mir bei flacher Hand zum anderen Ende des Käfigs transportieren lassen, wo Pebbles ihn schon ziemlich entgeistert anstarrte. Solch Kleinigkeiten beweisen mir aber, dass die zwischenmenschliche Beziehung deutliche Fortschritte macht.

Kleiner Nachsatz aus späteren Zeiten: Auch dieser Käfig stellte sich nach kürzester Zeit als zu klein heraus, was mir an dem Verhalten der Tiere schnell auffiel. Wie gesagt, genau das ist der Grund warum wir heute Anfängern gleich artgerechte Volieren nahe legen. Vertraut auf unsere Erfahrungen ;-)

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